Frauentheaterprojekt von Banu Çiçek Saygın

Ich sagte Mama, ich fahre morgen nach Deutschland. Dann weinte meine Mutter. "Meine Tochter", sagte sie, "sie nennen jeden, der nach Deutschland geht, eine Hure, sie werden dich auch so nennen." Ich sagte: “Mach dir keine Sorgen um mich, behalte nur meine Kinder im Auge.“
Die Annahme, dass die Migration männlicher Arbeiter aus der Türkei nach Deutschland das Phänomen der Gastarbeiter in Deutschland konstituiert und vollständig beschreibt, hat zu einer erheblichen Missachtung der Vergangenheit von Migrantinnen geführt. In diesem Projekt werden die Migrationsgeschichten der ersten Generation von Frauen, die als Gastarbeiterinnen aus der Türkei nach Deutschland eingewandert sind, erzählt, sichtbar gemacht und gewürdigt, bevor sie mitsamt ihrer Geschichte diese Welt verlassen. Ihre persönlichen Vorlieben, Wünsche und Ziele werden berücksichtigt. Insbesondere werden die Überwindung von Schwierigkeiten, das Vorankommen dank Hilfe, Unterstützung und Solidarität untersucht und diese Seiten ihrer Migrationsgeschichte beleuchtet. So werden statt der üblicherweise erzählten Narrative der „traurigen, aber wahren“ Geschichten nun „traurige, aber überstandene“ Geschichten erzählt, die einen neuen Zugang zu Immigration und Migrantinnen ermöglichen.
Der Text des Stücks basiert auf Interviews mit Migrantinnen der ersten Generation und wird von Migrantinnen und Frauen mit Migrationshintergrund aufgeführt.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen. Mit der Unterstützung von Can Arkadas e.V. und MULTITUDE Festival. “Mein Leben ist ein Roman” wurde gefördert durch das "Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei, die Präsidentschaft für Auslandstürken und verwandte Gemeinschaften" und das "MULTITUDE Festival".




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